Das "eigentliche" Fulda GAP war die kürzest zurückzulegende
Strecke der "Feind-" Verbände, ausgehend von der Vorstellung, ein
Angriff würde dort beginnen wo das Ost- am weitesten in das Westgebiet
ragt. Hinzu kam, dass in dem "Hattenbachfilm"
ausgerechnet eine Übung und Planspiele zu sehen waren, in denen das Wort
FULDA eine Rolle spielte... dabei war es nur eine von mehreren Möglichkeiten
und dazu noch die unwahrscheinlichste.
Offenes Geheimnis ist mittlerweile, dass
ein Angriff viel eher über Punkt 1 und 3 geschehen wäre, in Form einer
Zangenbewegung aufs Rhein Main Gebiet. Die Karte veranschaulicht dies
eindeutig:

In dieser Karte sind übrigens (nur ein
Teil der) Depots und Sperranlagen des "Fulda-GAP" eingetragen.
Ohne diese sieht das so aus:

Aus der Ausrichtung der massierten
Sperranlagen, dem OPPLAN 33001 und den
Nato Führungslinien
sowie aus unzähligen Interviews mit ehemals hier stationierten Soldaten
ergibt sich folgendes recht eindeutige Bild:
Der Angriff wurde aus der Richtung
Eisenach - Mühlhausen erwartet. Die Feindtruppen wären demnach Richtung
Bad Hersfeld vorgestoßen (deswegen auch die "Hattenbachbombe"), über
Alsfeld (hier wurden noch bis Anfang der 90er Zielpunkte für Nukleare
Artillerie vermessen) ein Schwenk Richtung Lauterbach weiter ins Rhein
Main Gebiet. Die 2. Variante wäre die Teilung der Truppen bei Alsfeld
gewesen, so dass ein Teil weiter über Gießen vorgestoßen wäre.
Somit ergibt sich in der jetzigen
Wissenslage: Point India
und Romeo waren wie klar
ersichtlich die maßgebenden Beobachtungspunkte.
Die momentane völlig überzogene Überbetonung der Wichtigkeit
von Point Alpha ("Heissester Punkt im Kalten Krieg", "hier lagen sich
Ost und West Aug' in Aug'" etc.) liegt nach Auffassung damals hier
stationierter Soldaten einzig darin, dass in Fulda das HQ saß, und Point Alpha
durch dieses HQ "bedient" wurde sowie leider auch aus
marketingtechnischen Gründen.
Point Alpha war im Übrigen auch nicht "dichter" an die Grenze gebaut als
"Oscar", "Tennessee"
oder "13". |